Baurecht und bezahlbarer Wohnraum sind in Einklang zu bringen

SPD-Fraktion gegen Gentrifizierung unserer Viertel 

„Die Entwicklungen an der Herderstraße 54/56 in der Nähe des Jahnplatzes machen uns wirklich Sorgen. Zehn Wohnungen mit einem kostengünstigen Mietzins fallen 20 neuen Eigentumswohnungen zum Opfer, die sich wohl in der Preiskategorie ´gehobene Wohnklasse´ befinden und sich dementsprechend im Preis ausdrücken werden. Im Saldo wird also ein Plus von zehn Wohnungen stehen, welches aber auf dem Rücken von einkommensschwächeren, alteingesessenen Osnabrückerinnen und Osnabrücker zustande kommen wird“, so Frank Henning, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion, und Heiko Panzer, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der SPD.

„Die Verdrängung seit Jahrzehnten ansässiger Bürgerinnen und Bürger aus ihren Quartieren zugunsten wohlhabenderer Bevölkerungsschichten kann so nicht weiter akzeptiert werden. Die Menschen werden in ihrem Viertel groß, leben dort seit Jahren und möchten dort auch wohnen bleiben“, so Frank Henning. „Ein Abriss und gleichzeitiger Neubau von teureren Wohnungen an gleicher Stelle sorgt für ein Auseinanderbrechen der gewachsenen Quartiersgesellschaft aus Profitgründen“, erläutert Heiko Panzer weiter. „Wenn dieses seitens der Stadtverwaltung, wie in den Medien berichtet, als Kollateralschaden, mit der Aussage, dass Baurecht keine sozialen Probleme löse, einfach hingenommen wird, macht uns das schon fassungslos und betroffen“, so Heiko Panzer weiter.

„Wir als SPD-Fraktion vertreten selbstverständlich die Auffassung, dass Baurecht auch soziale Aspekte berücksichtigen muss, sonst haben wir in naher Zukunft nur exklusive Wohnstätten, ohne eine funktionierende, solidarische Nachbarschaft und ohne jeglichen zwischenmenschlichen Flair“, unterstreichen Henning und Panzer. „Daher haben wir in der Vergangenheit diversen Vorschläge in den Rat eingebracht, die das Bauen vergünstigen und damit den sozialen Aspekt beim Wohnungsbau stärken, wie z.B. Dachgeschossausbau, Bürokratieabbau, mehr Personal für die Bauverwaltung, um Planungsabläufe und Baugenehmigungsverfahren zu beschleunigen. Unsere jahrelange Forderung nach einer strategischen Stadtentwicklung, die in Stadtteilen und Quartieren denkt und Sozialstrukturen berücksichtigt, wird daher auch immer wichtiger. Wohnraum muss in Osnabrück geschaffen werden, das ist klar, aber nicht um jeden Preis“, so die beiden SPD-Politiker abschließend.

Fragen zu diesem Artikel

Bei Fragen und Anregungen zu diesem Artikel können Sie hier mit uns in Kontakt treten.







  • Damit wir Ihnen antworten können, benötigen wir Ihre E-Mail-Adresse.
  • Bitte teilen Sie uns hier Ihre Anregungen und Fragen zum Artikel mit.
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.