„Unser Schlossgarten ist nicht irgendein geschichtsloser Aufenthaltsort, durch den man eine graue Asphaltstraße ziehen kann. Gerade weil es sich um einen beliebten Begegnungsraum handelt, liegt uns stattdessen an einer Betonung der reichen historischen Funktion der alten Gartenflächen“, betonten SPD-Ratsherr Dirk Koentopp, kulturpolitischer Sprecher seiner Fraktion und der verkehrspolitische Sprecher Heiko Panzer.
Die SPD lehnt deshalb eine – von der CDU-Fraktion aufgegriffene – Initiative der Jungen Union, im Schlosspark einen Weg zu asphaltieren, entschieden ab. Geplant ist nun – nach einer aktuellen Erörterung im Rats- Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt, den Fußweg zwischen Ratsgymnasium und Uni-Mensa nach den Winterschäden auszubessern und die wassergebundene Oberfläche instand zu setzen. Grundsätzlich sollte man sich außerdem – so die SPD-Sprecher – auch über Barrierefreiheit und – wenigsten zum Teil – um die Wiederherstellung der historischen Strukturen Gedanken machen. Dies sei allemal besser als rein funktionales Asphaltieren.
„Es ist schade genug, dass es in Osnabrück schon im 19. Jahrhundert nicht gelungen ist, mehr von den ursprünglichen Ansätzen barocker Gartenkunst zu erhalten. Das Mindeste, was wir in Zeiten knapper Finanzen allerdings heute tun können, sind Erinnerungsposten für die reichhaltige Park-Tradition zu ermöglichen. Wie wäre es beispielsweise mit der Idee, eine Mittelachse für den Schlosspark anzudeuten, ähnlich der, die noch auf vielen historischen Bildern enthalten ist?“, fragte Koentopp.
Heiko Panzer sieht die Chance, den Schlosspark wieder verstärkt fußläufig an das Schloss heranzuführen. „Das“, so der SPD-Sprecher, „funktioniert aber nicht zwingend durch stillosen Asphalt, sondern durch attraktive Fußwege, entlang von Beeten und von Bäumen mit beschatteten Bänken, die zum Verweilen einladen.“
Es solle eine Lösung gefunden werden, die auch die geschichtliche Funktion des Ortes berücksichtigt, empfahl Dirk Koentopp. „Der Osnabrücker Servicebetrieb täte gut daran, Verbesserungsmöglichkeiten unter Einbeziehung von bürgerschaftlichem Sachverstand abzuwägen, Fördermöglichkeiten zu suchen und in die Diskussion auch Kunsthistoriker, Geografen oder Landschaftsplaner der beiden Osnabrücker Hochschulen einzubeziehen“, schloss der SPD-Ratsherr.
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