„Ein Blick auf die deutsche Landkarte genügt zur schnellen Erkenntnis: Wenn Niedersachsen die wiederholte Ankündigung Herrn Mc Allisters wahr macht und – als einziges Bundesland neben Bayern – weiter an den unsozialen Studiengebühren festhält, dann droht insbesondere Osnabrück für lange Zeit ein Nachteil als Hochschulstandort“, erklärte der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion und Landtagskandidat Frank Henning.
Aktuelle Studien aus dem Nachbarland Nordrhein-Westfalen zu dorthin aus Niedersachsen abwandernden Studierenden sollten, so Henning, „gerade bei uns Alarmglocken auslösen“. Münster und Bielefeld seien mit ihren Hochschulangeboten von Osnabrück aus schnell erreichbar. Wenn CDU und FDP weiter auf Studiengebühren setzten, entfernten sie sich immer mehr von der sozialen Realität des Hochschullebens. Zähle man Studiengebühren, AStA- wie Studentenwerksbeiträge sowie Verwaltungsgebühren und sonstige Aufwendungen – dies noch gänzlich ohne Wohnungs- und Bücherkosten – zusammen, komme eine Familie bereits für ein einziges studierendes Kind auf annähernd 1.000 Euro pro Semester.
„Welche Osnabrücker Arbeitnehmerfamilie kann sich so etwas leisten – ganz zu schweigen von solchen, in denen mehr als ein Kind studieren möchte?“, fragt sich der Landtagskandidat. Er kenne persönlich unzählige Betroffene, die allein wegen der Studienkosten auf den Besuch von Hochschule oder Universität verzichteten und sofort ins Berufsleben einstiegen.
Geradezu peinlich sei es, dass sich CDU und FDP zugleich einer Wiedereinführung der Vermögenssteuer und einer Anhebung der Erbschaftssteuer verweigerten, um den von der SPD angestrebten Wegfall der Studiengebühren zu finanzieren. „Hier soll ganz offensichtlich die eigene Klientel geschützt und sozial schlechter gestellte Gruppen vom Kampus ferngehalten werden. Wann kommen CDU und FDP endlich im Jahre 2012 an und lernen – zum Beispiel auch aus für Niedersachsen verheerenden internationalen Vergleichsstudien?“, fragt sich der SPD-Sprecher abschließend.
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